Immobiliensuche in Kroatien – das Abenteuer, die Heldenreise beginnt
Immobiliensuche in Kroatien (Teil 1)
Immobilienbesichtigungen – die Wahl der passenden Region oder wie sich die Spreu vom Weizen trennt
Man könnte anfangen mit „Es war einmal …“, wenn man bei der Analogie zum Märchen bleibt, welches einem manche Immobilienmakler gerne erzählen. Beginnen wir jedoch der Reihe nach.
In 2021 hatten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie in Kroatien gemacht. Im Sommer hatten wir meine Patentante in der Gespanschaft Lika-Senj besucht, die zur Generation Gastarbeiter gehört. Nachdem sie und mein Patenonkel in Rente gegangen sind, zogen sie aus Mannheim in ihr Haus nach Gospić um, welches sie während der Jahrzehnte, die sie in Deutschland gearbeitet hatten, in den Ferien bauten.
Die ländliche Gegend hatte mir gut gefallen. Auf der halbstündigen Fahrt von Gospić zu einem Fischrestaurant, in dem ich die beste Forelle meines Lebens gegessen habe (kein Schischi, einfach frischer Fisch gegrillt mit ein paar Kartoffeln, einfach und von sensationeller Frische), schaut ich mir die Landschaft an. Mit den Augen einer Pferdebesitzerin, waren die landwirtschaftlichen Flächen rundherum, genau das, was sich für die Pferdehaltung zu eignen schien.
Im Internet nach Immobilien suchen
Deshalb entschieden wir uns, im Internet nach Immobilien zu suchen und dann wieder zu kommen, um uns die zum Verkauf stehenden Angebote anzuschauen. Es war jedoch gar nicht so einfach, etwas Passendes zu finden, da die Kriterien waren, dass ein landwirtschaftliches Grundstück dabei sein musste, am besten ab einem Hektar Fläche und entweder schon ein Wohnhaus darauf stand, oder man eines bauen dürfte.
Ein weiterer Punkt, den wir erfüllt wissen wollten war, dass die Immobilie nicht weiter als eine Autostunde Fahrtzeit vom Meer entfernt sein durfte. Außerdem zu einem reellen und vernünftigen Kaufpreis im Angebot, was je nach angebotenem Objekt auch variieren konnte. Nur Grundstück, Grundstück mit unbewohnbarem, jedoch leicht zu renovierenden Haus, Haus mit Sanierungsbedarf oder Kernsanierung, usw.
So führte uns also unsere ersten Immobilienbesichtigungen im Herbst 2021 nach Lika-Senj. In Zadar hatten wir unser „Basislager“ aufgeschlagen und von dort fuhren wir dann für zwei Tage ins Landesinnere. Die Bora (kroatisch Bura) begann prompt an den Tag, an dem wir losfuhren, um unsere Termine wahrzunehmen. Statt einer knappen Stunde fuhren wir einen Umweg über die Berge, weil bestimmte Autobahnen wegen der Fallwinde gesperrt waren und brauchten knapp drei Stunden zur ersten Destination.
In einem sehr abgelegenen Hotelrestaurant (es war das einzige, das in dem Ort am A. der Welt geöffnet war) aßen wir zu Abend und waren gespannt auf das erste Grundstück am nächsten Tag. Kurz zu erwähnen ist auch, das Essen war nichts wofür man ein Lob aussprechen würde. Die Ferienwohnung in der wir schliefen war modern, warm und gut gewählt.
Da es regnerisch und kalt war, mit einem Temperaturunterschied zwischen Zadar und dem Ort: Otočac 10 Grad gab, war es in der Gegend doch eher ungemütlich. Eine Region, die wie man in Kroatien sagt „Bogu iza nogu“ liegt, wörtlich übersetzt bedeutet es „Hinter Gottes Füßen“, wo sich Hund und Katz gute Nacht sagen, ist an grauen Tagen nicht besonders einladend. Umso besser, dass wir einen typischen Herbsttag erleben konnten.
Außerdem wollten wir im Anschluss auch in die Region Gorski-Kotar fahren, um dort zwei weitere Immobilien anzusehen, was dann jedoch aufgrund des einsetzenden Schneefalls für uns ausfiel. Zudem wurde uns klar, dass wir auf keinen Fall in einer Region wohnen wollten, in der es so früh im Jahr schon schneite.
Autobahnlärm? Wirklich?
Beide Grundstücke, die wir besichtigten lagen in Hörweite der Autobahn. Nun, da waren wir dann doch erstaunt, dass man in einem Dorf – gefühlt weit weg von der Moderne – ein landwirtschaftliches Grundstück besichtigt und die Autobahn hört. Aber auch ohne Autobahn waren die Objekte nicht wirklich das, was zum Kauf einlädt. Während die eine Immobilie, aus einem Hilfsgebäude von knappen 50 qm bestand und einem ehemaligen Stallgebäude, dessen Grundmauern man erahnen konnte und somit kaum Möglichkeiten zum Wohnen bot, war die andere ein völlig verwinkeltes und in Etappen schlecht renoviertes Gebäude, das an einer Ecke schon ein leckes Dach hatte.
Jetzt konnten wir erahnen, dass Beschreibungen von Immobilien sehr genau interpretiert werden mussten. Während der Anbieter die Vorzüge herausstellt und Nachteile nicht ungefragt preisgibt, liest der Suchende die Anzeige mit seiner rosaroten Brille. Mehr Erfahrungen der Kategorie duften wir auch im späteren Verlauf unserer Immobiliensuche noch machen, als wir uns entschieden hatten uns in Istrien nach Angeboten umzusehen.
Nebel und feucht-kaltes Klima, ein No-go
Auf dem Rückweg besuchten wir dann erneut meine Paten in Gospić, wo uns an der hausgemachten leckeren Gemüse-Rindfleischsuppe von innen aufwärmen konnten. Beim Plausch mit der Schwester meiner Patin, erfuhren wir zudem, dass die Region dort im Herbst und Winter immer sehr nebelig sei und sie mit ihrem Asthma dort gesundheitlich ziemlich zu tun hatte.
Herrje. Nebel war das „Ausschlusskriterium“ für die gesamte Gespanschaft, die durch das Velebit-Gebirge von der Meeresregion abgetrennt wurde, was diese dadurch zu einer völlig anderen Klimazone machte. Da auch Matthias unter Asthma litt, war es ganz klar ein No-go, da wir diese Wetterbedingungen von Babenhausen (Hessen) zur Genüge kannten. Die Atembeschwerden waren für ihn an nebligen Tagen stark wahrnehmbar. Auch unser Apollo (Wallach) hatte seit geraumer Zeit mit dem Equinen Asthma zu tun. Wenn man zu entzündlich-rheumatischen Erkrankungen neigt, ist das feucht kalte Klima ebenfalls ungeeignet und demnach auch nichts für mich und meine Stute Rosa.
Fazit: Region geprüft und für ungeeignet befunden. Und dennoch war es wichtig dort gewesen zu sein, weil zum Ende des Aufenthalts sich uns Istrien als mögliche Destination offenbarte.
P.S.: In der Nähe von Gospić befindet sich das „Memorijalni centar: Nikola Tesla” in Smiljan.
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In Kürze folgt Teil 2 von Immobilienkauf in Istrien oder wie manche Märchenerzähler, verwunschene Grundstücke aus dem Ärmel zaubern, mit den Themen:
- Schnäppchen – Finger weg oder gutes Geschäft?
- Grundstück mehrfach verkauft
- Kleine Wochenendparzellen
- Märchenwald mit Riesenfelsen
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